Schwertlilien

 


Iris pseudacorus

Wasser-Schwertlilie, Gelbe Schwertlilie, Sumpf-Schwertlilie


Das natürliche Verbreitungsgebiet der Gelben Schwertlilie bedeckt ganz Europa ausser Island, Grönland und Spitzbergen, Russland und die Ukraine bis zum Ural - wobei Registrierungen für die Polarregion (Nowaja Semlja, Franz-Josefs-Land) erstaunlich sind, desweiteren Südwest-Asien (Jordanien, Türkei, Iran, Georgien, Aserbeidschan und Kasachstan)  sowie Nordwest-Afrika (Marokko, Algerien und Tunesien). Heutzutage natürlich verbreitet ist diese europäische Schwertlilien-Art vermutlich durch europäische Emigranten auch in Südamerika (Paraguay, Uruguay und Nord-Argentinen), dem Südost-Pazifik (Neuseeland), in Indien, Korea und Japan sowie in weiten Teilen der U.S.A und Canadas.  

Ihr aus dem Englischen zurückübersetzter Name "Gelbe Flagge" oder "Wasser-Flagge" deutet auf eine Symbolbedeutung der weithin sichtbar auffällig leuchtend gelben Blüten dieser hochwüchsigen Lilienart hin, deren bevorzugter natürlicher Standort Feuchtgebiete, Sümpfe und Fliessgewässer-Ränder sind. In ihren neophytischen Weltregionen wurde die Sumpfschwertlilie vermutlich erstmals zur Bepflanzung von Garten- und Parkteichen durch europäische Einwanderer oder Seefahrer eingeführt und hat sich in der Folge durch "Auswilderung" in der dortigen Natur neu eingebürgert. 

Die Verwendung der spanischen Bezeichnung Acoro (Acoro cuatico, Acoro bastadro, Acoro falso) für die Sumpf-Schwertlilie mag zu einer Namensverwechslung mit der tropischen Medizinalpflanze Acorus calamus geführt haben, die in Südostasien ebenfalls Wasser-Habitate besiedelt und im Habitus der Iris pseudacorus stark ähnelt, was zur deutschen Bezeichnung Falscher Kalmus für dieselbe Art geführt haben kann. Kalmus ist Lieferant von Bitterstoffen, die in der chinesischen traditionellen Medizin als Heilmittel verwendet und in Europa zur Aromatisierung von Magenbitter-Likören eingesetzt werden. Ob diese Verwechslung auch den Verdacht auf die vermutete Toxizität von Bestandteilen der Sumpf-Schwertlilie begründet ist unbekannt.

Seit 2005 wächst Iris pseudacorus im Botanischen Garten des CID Institutes, blüht und fruchtet und bildet einen stetig wachsenden Bestand in der Teichanlage. 









Iris sibirica

Sibirische Schwertlilie


Das ursprüngliche natürliche Verbreitungsareal der Sibirischen Schwertlilie erstreckt sich von der Mongolei und Zentralsibirien bis nach Westeuropa (Frankreich) und von der Türkei bis ins Baltikum. Auf der Iberischen Halbinsel, den Britischen Inseln und in Skandinavien zählt diese Schwertlilien-Art nicht zum ursprünglichen Pflanzenbestand, doch kommt sie heute auch in Schweden, Korea und einigen Bundesstaaten der U.S.A. und Canadas als eingebürgerte Art natürlich vor. Ihre Verbreitung ausserhalb Sibiriens, wo sie ab 1500 n.C. erstmals gesammelt und in Klostergärten vermehrt worden sein soll, wird migrierenden sibirischen Mönchen zugeschrieben. Ihre symbolische Pflanzenbedeutung wird daher auch im englischen Volksnamen "Siberian Flag" wiedergespiegelt. 

Natürliche Standorte von Iris sibirica sind feuchte Wälder, Feuchtwiesen, Weiden, Schilfsümpfe an Seen und Bachufer. 

Die Sibirische Schwertlilie zählt zum originären Pflanzenbestand des Botanischen Gartens des CID Institutes vor dessen Gründung im Jahre 2002. Die genaue Herkunft des ursprünglich reduziert in einer Hecke wachsenden und sich kaum vermehrenden Pflanzenbestandes ist unbekannt, doch existieren Hinweise auf eine Einbringung durch osteuropäische Immigranten, welche die Original-Pflanzen der Garten-Gründerin schenkten. Nach Verpflanzung des ausgehenden Wurzelstockes in tiefgründigeren, lockeren, humösen Boden an einen neuen, halbschattigen Wuchsort im Garten, setzte eine sehr bemerkenswerte Vermehrungsdynamik dieses Iris-Bestandes ein, der heute mehrere hundert Einzelpflanzen und Pflanzgruppen umfasst. Derzeit werden durch Testpflanzungen an Standorten mit unterschiedlichen Bodensubstraten die unterschiedlichen Vermehrungs- und Ausbreitungsdynamiken von Iris sibirica im Garten beobachtet und der Bestand systematisch vermehrt. 

Iris sibirica vermehrt sich sowohl durch Sprossbildung an den originären Rhizomen als auch durch Wurzelausläufer und durch Fruchtbildung, wobei die Vermehrung dieser Art über die Samen erstmals im Herbst 2022 in einem eigens dazu angelegten Lilien-Samen Anzuchtbeet versucht wird. 2021 wurde erstmals eine limitierte Produktion von Iris sibirica - Topfpflanzen begonnen, die sich im Jahre 2022 erfolgreich entwickelte. 









Iris germanica

Deutsche Schwertlilie













Iris germanica

Deutsche Schwertlilie - Reingelbe Form








Iris variegata

Bunte Schwertlilie


Ursprünglich wird diese Schwertlilien-Art als im zentralen und südöstlichen Europa (Deutschland, Österreich, Tschechoslovakei, Ungarn, Ukraine, Bulgarien, Rumänien, Jugoslawien und Griechenland - ausser Albanien) als natürlich verbreitet betrachtet. Natürlich wächst sie heute zusätzlich in der Schweiz, Italien, dem West-Himalaya und dem US-Bundesstaat Illinois als Floren-neue Pflanzenart. Neben der volkstümlich-deutschen Benennung als "Bunte Schwertlilie" ist sie auch unter dem Namen "Ungarische Iris" bekannt. 

Als Wuchsort bevorzugt die Bunte Schwertlilie trockene, steinige, felsige Standorte, sonnige Hänge, Steppen lichte Wälder und Waldränder. In Deutschland wird sie als "selten", in der Tschechischen Republik und der Slovakei als gefährdete und geschützte Art eingestuft. 

Die Bunte Schwertlilie wächst seit 2021 im Botanischen Garten des CID Institutes und blühte und fruchtete hier erstmals im Frühling 2022.









Schwertlilien aus der Siebold´schen Pflanzensammlung



Iris tectorum

Japanische Dach-Iris

Als originäres Verbreitungs-Gebiet dieser Schwertlilie werden Tibet, Taiwan und China angesehen, während sie in angrenzenden asiatischen Regionen (Korea, Japan, West-Himalaya) als "eingeführt" natürlich vorkommt. Einziges ausser-asiatisches Land, in welchem diese Schwertlilien-Art als eingeführte Art natürlich verbreitet ist, ist Italien.

In der chinesischen Sprache wird sie Yuan Wei genannt, was soviel wie "die ursprüngliche, weisse Lilie" bedeuten könnte und auf die weisse Blütenform (Iris tectorum alba) dieser Lilienart hinweist. Ihr Name in Japan, wo sie zwischen 1823 und 1830 vom Botaniker Phillipp Franz von Siebold im Auftrag der niederländischen Ostindien-Kompagnie erstmals für Europa entdeckt, gesammelt und in Rahmen einer grösseren Botanischen Sammlung nach Europa transferiert wurde, ist ´Ichihatu", was soviel wie "Die erste Iris, die im Jahre blüht" bedeutet. Ihr zweiter, dort eingebürgerter, volkstümlicher Artname ist "Dach-Iris", was mit der Tradition, diese Pflanze in China und Japan zur Begrünung von Hausdächern aus natürlichem Baumaterial zu verwenden, zusammenhängt. Ein Grund dafür könnte sein, dass das Wurzelwerk der Dachlilie das Baumaterial verstärkt und zusammenhält, oder aber, dass Wurzelsprosse im zum Dachbau verwendeten Lehm natürlich vorkommen. Weitere Hypothesen für die Kultivierung dieser Lilienart auf Hausdächern sind ihrer Verwendung als Medizinalpflanze bei gleichzeitiger Toxizität ihrer Bestandteile sowie ihre mystische Bedeutung als Schutzpflanze zur Abwehr negativer Energien vom Haus.

Die Dachlilie wächst seit 2021 im Botanischen Garten des CID Institutes und blühte und fruchtete hier erstmals im Sommer 2022.






Iris ensata

Japanische Sumpf-Schwertlilie


Neu im BOTANISCHEN GARTEN DES CID-NSTITUTES seit September 2022




Iris domestica

Leopardenblume


Neu im BOTANISCHEN GARTEN DES CID-NSTITUTES seit September 2022






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